Der Herr der Schwarzen Schatten (German Edition) by Ari Cairiel

Der Herr der Schwarzen Schatten (German Edition) by Ari Cairiel

Autor:Ari, Cairiel [Ari, Cairiel]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783950367089
veröffentlicht: 2014-05-18T22:00:00+00:00


14

Verlorener Thron

Völlig erschöpft erreichte Thaera hinter Schattenschnee und Selphi das Lager der Schwarzen Schatten. Die Reise hatte ihn sehr mitgenommen. Nun sehnte er sich nur noch nach seinem Bett im Drachenpalast. Während des Rittes zurück waren seine ganze Konzentration und alle Kraft darauf fokussiert gewesen, nicht vom Pferd zu fallen.

Auf der Lichtung mit den Steinen stiegen sie ab, wobei Thaera dabei beinahe die Beine unterm Körper wegknickten. Gerade noch rechtzeitig konnte er sich am Sattel festhalten.

Ein Mann eilte herbei und führte nach einem Wortwechsel mit Schattenschnee die Pferde davon. Selphi verschwand mit ihm. Davon bekam Thaera kaum etwas mit. Müde stolperte er hinter seinem Meister her zu dem Erdloch, das ihn in die unterirdischen Gänge bringen würde, die wiederum durch den Geheimgang mit dem Palast verbunden waren … Der Weg bis zu seinem Bett erschien Thaera so unendlich weit, dass er sich am liebsten einfach auf dem Waldboden zusammengerollt und dort geschlafen hätte.

Beira erwartete sie im Lichtschein einiger Fackeln. Sie hatte die Arme hinter ihrem Rücken verschränkt und sah ihnen erwartungsvoll entgegen.

„Du scheinst an deinem ersten Tag bei uns viel gelernt zu haben“, begrüßte sie Thaera, der als Antwort darauf nur ein undefinierbares Geräusch von sich gab. Hoffentlich redete sie nicht lange, sondern ließ ihn bald gehen.

„Ich fürchte, Draye braucht erst eine Mütze Schlaf, bis er wieder ansprechbar ist“, warf Schattenschnee belustigt ein. „Wenn du nichts dagegen hast, begleite ich ihn zurück zum Palast. Im Notfall werde ich ihn schlafend neben mir herschweben lassen.“

„Das wird nicht möglich sein“, erwiderte Beira ernst.

„So?“ Schattenschnee hob die Augenbrauen. „Gibt es heute Wichtiges für mich zu tun?“

Sie schüttelte den Kopf. „Tha… Draye“, begann sie langsam und trat zu ihm. Mehrmals öffnete sie den Mund und schloss ihn wieder. Sie schien nicht zu wissen, wie sie sagen sollte, was ihr auf dem Herzen lag.

„Sprich bitte einfach“, stöhnte Thaera. Seine Müdigkeit begann jedoch angesichts ihres seltsamen Gebarens zu schwinden. So hatte er Beira noch nie erlebt. Ein mulmiges Gefühl beschlich ihn. Ob etwas Schlimmes passiert war?

Beira atmete tief durch und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Während ihr weg wart, konnte ich durch meine Informanten herausfinden, wo Balun steckt.“

Schlagartig war Thaera hellwach. „Wo ist er?“, zischte er sie an. Er war kurz davor, sie an den Schultern zu packen und die Antwort aus ihr herauszuschütteln. So wie sie sprach, musste ihm etwas zugestoßen sein. Thaeras Herz schlug so schnell, dass es zu zerspringen drohte. Nicht Balun, nicht seinen Dainru.

„Die Ledaprer haben vom Schicksal deiner Mutter erfahren. Wir haben nicht damit gerechnet, dass es so früh passiert. Endran steht in Wahrheit auf unserer Seite, er wird es ihnen nicht verraten haben.“ Müde rieb sich Beira übers Gesicht.

„Das interessiert mich nicht! Wo steckt Balun? Was ist mit ihm?“, fuhr er sie an. Er war kaum mehr zu einem klaren Gedanken fähig. Die Ledaprer hatten zunächst also nichts von seiner Mutter gewusst, dementsprechend nicht geahnt, dass er zu den Schwarzen Schatten verschwunden war. Wenn sie es nun erfahren hatten, bedeutete es … Er kam nicht darauf. Ungeduldig sah er zu Beira.



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